BOOTE RICHTIG FESTMACHEN: ALLES, WAS SIE WISSEN MÜSSEN

Festmacher sind essenziell für jedes Boot: Sie sind nicht nur elementar für die Sicherheit des Bootes, sondern auch für die der Passagiere. Das Tauwerk eignet sich besonders gut zur Befestigung eines Bootes am Pier oder an anderen Booten. Mithilfe des Festmachers kann Ihr Boot in Zukunft ruhig und sicher am Liegeplatz bleiben. Daher benötigt jedes Boot zuverlässige Festmacher. Aber welche Arten von Festmachern gibt es und welche Vor- und Nachteile gehen mit den verschiedenen Varianten einher?

Was sind Festmacher?

Mit dem Begriff „Festmacher“ werden sowohl Männer bezeichnet, die anlegenden Schiffen oder Booten beim Vertäuen helfen, als auch die Leinen, mit denen das Schiff dann vertäut wird.

Der folgende Beitrag thematisiert Letztgenanntes. Festmacherleinen sind geflochtene und geknotete Leinen aus Kunstfaser, die bei Booten und Schiffen eingesetzt werden und dadurch besondere Anforderungen erfüllen müssen. Vor allem durch äußere Einflüsse wie die Wind- und Wasserbewegungen, wird enormer Druck auf die Festmacherleine ausgeübt. Deshalb wird der Festmacher mit sehr hohem Gewicht versehen.

Infolgedessen muss die Festmacherleine auch eine entsprechende Bruchlast besitzen. Diese orientiert sich an der Länge und Gewichtes Ihres Bootes. Für die Bootsbefestigung am Steg gibt es verschiedene Arten von Festmachern, die sich in ihrem Material und der Tauwerk-Konstruktion unterscheiden.

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Geschlagenes Tauwerk

Geschlagenes Tauwerk zeichnet sich dadurch aus, dass zwei oder mehrere Seilfasern umeinander gedreht werden. Daher wird auch von einem „gedrehten Tauwerk“ gesprochen.

Dieses Tauwerk geht mit vielen Vorteilen einher: Es ist günstig in der Anschaffung, besonders dehnbar und kann leicht gespleißt werden.

Nachteile ergeben sich daraus, dass das geschlagene Tauwerk nach einiger Zeit Kinken bilden kann und zudem sehr lehnig ist.

Quadratgeflecht

Das Quadratgeflecht wird auch als „Squareleine“ bezeichnet.

Vorteile des Quadratgeflechts sind vor allem die hohe Dehnbarkeit und Geschmeidigkeit. Das Tauwerk lässt sich zudem gut belegen, ohne dass es staut oder klinkt.

Allerdings ist ein verbreiteter Nachteil des Quadratgeflechts, dass dieses zum Fädenziehen neigt.

Kern-Mantel-Geflecht

Das Kern-Mantel-Geflecht gilt als robuste und gleichzeitig geschmeidige Tauwerk-Konstruktion.

Allerdings hängt die Dehnbarkeit auch immer vom Material ab, diese ist in der Regel jedoch geringer als bei Quadratgeflechten ausgeprägt.

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Festmacher aus Polyester

Während Festmacher aus Polyester zwar besonders UV-beständig, bruchfest, griffig, günstig, schrumpf- und scheuerbeständig sind, haben sie nur eine geringe Dehnbarkeit. Demnach sollten entweder ein Ruckdämpfer oder sehr lange Festmacherleinen verwendet werden. Polyester-Festmacher mit einer Square-Flechtung sind besonders griffig, kinkenfrei und elastisch.

Festmacher aus Polypropylen

Polypropylen ist von allen Materialien die leichteste Textilfaser. Dadurch, dass sie praktisch kein Wasser aufnimmt und schwimmfähig ist, wird sie beim Manövrieren im Hafen weniger leicht vom Bootspropeller erfasst. Zudem ist das Material sehr beständig gegen Chemikalien. Nachteile ergeben sich aus der geringeren UV-Beständigkeit und Bruchlust. Außerdem ist das Material weniger abriebfest und nicht so langlebig wie die anderen Festmacherleinen. Wenn Sie schwimmfähige Festmacherleinen suchen, diese präventiv mit einem größeren Durchmesser (als eigentlich benötigt) bestellen und nur an geschützten Liegeplätzen benutzen, ist ein Festmacher aus Polypropylen die richtige Wahl.

Festmacher aus Polyamid

Festmacherleinen aus Polyamid bieten im Vergleich zu Polyester bis zu zehn Prozent mehr Reck und sind damit sehr elastisch. Leinen aus diesem Material gelten als die dehnfähigsten Exemplare unter allen Festmachern. Da Polyamid viel Wasser aufnimmt, wurde es früher schnell steif und daher unhandlich. Mittlerweile wurden die Leinen aus Polyamid jedoch optimiert.

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Boot festmachen am Steg: So funktioniert es

Sie wollen Ihr Boot am Steg sichern? Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie die Verwendung von Klampen, Augenbügeln, Cleats oder Ankerbäumen. Sie benötigen während eines Manövers jemanden auf dem Steg, der die Leine am Festmacher und der Klampe befestigt. Sollten Sie niemanden an Land haben, muss ein Besatzungsmitglied an Land springen, bestenfalls in der Mitte des Bootes.

Das Boot wird dann mit drei Leinen am Liegeplatz festgemacht: Mit einer Festmacherleine und zwei Heckleinen. Sie sollten erst zur entsprechenden Leine greifen, wenn dies sicher möglich ist. Die Leine sollte nicht zu kurz sein, da Schwell und sinkender Wasserstand ansonsten zum Härtetest für Festmacher und Klampen werden.

Wenn sich das Boot nicht bewegen kann, wird das Tauwerk zu sehr strapaziert und kann sogar reißen. Daher sollten Sie die Leinen beim Verlassen des Bootes so weit lösen, dass es Schwankungen des Wasserstands ausgleicht. Zudem sollte man den Festmacher nicht ganz oben am Pfahlende anbringen, sondern bei normalem Wasserstand in Deckhöhe.

Damit das Auge des Festmacher am Pfahl nicht ins Wasser rutscht, sollte man dieses mit einem Bändsel an einem der oberen Haken sichern. Am besten eignet sich ein Knoten am Steg mit einer Reserveleine. Demnach kann die Festmacherleine sowohl an Land als auch an Bord modifiziert werden. Bestenfalls führen Sie den Festmacher möglichst direkt von der Klampe an Land. Scheuerstellen sollten vermieden oder absehbar anfällige Stellen mit einem Lappen bzw. Schlauch geschützt werden.

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Wie pflegt man Festmacher?

Mit der richtigen Pflege bleiben die Festmacherleinen des Boots lange weich und geschmeidig. Dafür brauchen Sie nur einen Behälter mit warmem Wasser und Feinwaschmittel.

Die Festmacherleine wird in eine Mischung aus Wasser und Feinwaschmittel gelegt und mit den Händen durchgeknetet. Wenn nur noch wenig oder kein Schmutz aus der Leine austritt, sollte sie noch für ein paar Stunden im Wasser liegen bleiben. Anschließend sollte die Festmacherleine mit klarem Wasser ausgespült und getrocknet werden. Ein Waschgang in der Waschmaschine ist nicht empfehlenswert, da die mechanische Belastung durch die Reibung erhöht wird.

Welche Sicherheitsvorkehrungen sollten beim Umgang mit Festmachern beachtet werden?

Verwendung von Schutzkleidung
Überprüfung der Festmacherleinen
Vermeidung von Knoten
Sichere und korrekte Befestigung der Leine
Vermeidung von Überlast
Abstand zu Motoren und Schrauben
Abstand zu anderen Booten und Schiffen

Wie berechnet man die benötigte Länge einer Festmacherleine?

Bei der Länge sollten Sie sich an folgende Empfehlung halten: Vier Leinen an Bord, zwei in Schiffslänge als Heckleinen und zwei weitere in doppelter Länge der Bootsbreite für das Bug. So sind Sie für verschiedene Anlegeplätze und Häfen bestens gerüstet.

Gleichzeitig sind zwei zusätzliche lange Leinen an Bord sinnvoll, die man als Land-, Manöver- oder Schleppleine nutzen kann. Diese können mindestens doppelt so lang wie das Boot sein. Der passende Durchmesser für Festmacher ist von der Größe Ihres Bootes abhängig. Für Boote mit zehn Metern Länge und fünf Tonnen Verdrängung eignen sich Festmacherleinen mit 12 bis 14 Millimeter Durchmesser.

Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es bei Festmacherleinen?

In Deutschland gibt es einige gesetzliche Vorgaben für Festmacherleinen an Booten. Diese sind in der Festmacherleinen-Verordnung geregelt. Dazu gehört beispielsweise, dass Festmacherleinen eine bestimmte Bruchlast und Dehnbarkeit aufweisen sowie aus bestimmten Materialien hergestellt werden müssen. Zusätzlich gibt es Vorschriften über die Anwendung, sodass Festmacherleinen regelmäßig überprüft, ausgetauscht und korrekt befestigt werden müssen.

Häufig gestellte Fragen - FAQs

Was macht ein Festmacher?

Festmacher eignen sich zum Festmachen eines Bootes am Pier oder an anderen Booten. Mithilfe des Festmachers kann das Boot ruhig und sicher am Liegeplatz verbleiben. Ein guter Festmacher hält nicht nur Nässe, Wind und Wellen, sondern auch UV-Strahlung aus. Zudem sollte er elastisch sein, damit das Boot nicht so hart in die Beschläge einruckt.

Wie lange halten Festmacher?

Festmacherleinen sind wie andere Materialien auch nicht für die Ewigkeit bestimmt. Die Lebenszeit kann jedoch durch eine hochwertige Pflege verlängert werden, jedoch können Faktoren wie Schmutz, Salz, mechanische Belastungen und UV-Strahlung die Lebenszeit verringern.